Letztes Jahr hat es nicht sein sollen, eine Gewitterfront zwang uns vor dem Einstieg in den Grat zur Umkehr. Doppelt genäht hält besser - nach diesem Motto habe ich aufgrund der vielen Anmeldungen die Tour nicht nur als Hoch- sonder auch als Skitour ausgeschrieben. Doch gut Ding will Weile haben - drei Wochen später als in den vergangenen Jahren wird die Furkapassstrasse für den Verkehr freigegeben. Zwei Tage vor dem längsten Tag mit Temperaturen um 30°C im Mittelland brechen wir frühmorgens zum Dammastock auf. Wir sind zu viert, Beatrix stösst im Bellvedere dazu. Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis. Es ist die erste vollelektrische Tour der Sektion Oberaargau. Voller Stolz pilotiert uns Dani mit seinem e-Skoda auf den Furkapass. Wir sind uns einige - das ist Automobiltechnik die begeistert. 

Ab der Eisgrotte können wir die Skier anschnallen. Schmutzigbraun liegt der Schnee auf dem Gletscher, ein paar Stellen sind bereits ausgeapert. Die sichtbare Auswirkung mehrerer Saharastaubwetterlagen im Verlauf des Winters. Der Weg über den Gletscher zeiht sich lange hin. Ab 2700 m seilen wir an. Wir sind nicht die Einzigen am Berg aber gehören sichtbar zu den Spätstartern. Oberhalb 3000 m ist die Schneequalität erstaunlich gut. Die Nacht war klar und die Abstrahlung beträchtlich. So gelangen wir ohne Spuren zu hinterlassen und dennoch ohne die Harscheisen einklicken zu müssen zum Skidepot. Doch der Schein trügt. Sobald die grosse Auflagefläche der Skier verlassen werden sinken wir gut knietief ein. 

Ein paar dutzend Meter über Firn und Fels und wir stehen auf dem Dammastock, dem höchsten Urnergipfel und der Nummer 25  unserer 25 Ziele umfassenden Top 25 Liste. 'Freude herrscht'. Wir geniessen die Aussicht im fahlen Sonnenschein. Der Saharastaub reduziert die Sichtweite auf ca 30 km. Das Finsteraarhorn ist im brauen Dunst kaum zu sehen. Slowenische Bergkameraden knipsen für uns das Gipfelfoto mit dem obligaten Top 25 Banner. 

Kurz nach elf Uhr brechen wir zur Abfahrt auf. Perfekte Sulzverhältnisse auf den ersten 500 Höhenmeter lassen das Herz höher schlagen. Doch dann nimmt die Gleitfreudigkeit der Skier oder des Schnees ab. Zum Glück gibt es bereits eine gute Spur, der wir über den relativ flachen Gletscher folgen können. So gelangen wir kräfteschonend zurück zur Eisgrotte. Der Gletscher im Raum Grotte ist mit Flies abgedeckt. Der Verhüllungskünstler Cristo hätte seine wahre Freude gehabt. 

Ein gemischtes Publikum bevölkert die Terrasse vor der Beim beim Bellvedere. Motorradfahrer, Skitüüreler, Gümeler, Sportwagenfahre, ausländische Touristen und alle haben sie Durst, tun was dagegen und geniessen das Bergpanorama.

Die Rückfahrt in den Oberaargau ist nochmal oberspannend. Funktioniert das Rekuperieren bei Dänus e-Mobil? Ja es funktioniert. Von 45 % Ladung auf der Passhöhe steigt der Wert auf 58% bis Amsteg an. Dannach geht die Ladung kontinuierlich zurück. Der Verbrauch ist stark vom Luftwiderstand abhängig. Auf alle Fälle reicht es ohne Schieben bis nach Langenthal zum Treffpunkt und wie ich gehört habe weiter bis nach Niederbipp zur Steckdose. 

Mission Top 25 accomplished!

Teilnehmende: Däni, Dominic, Beatrix, Benni, Guggi