Touren Berichte Hilfe
Login

Top 25 Dammastock UR 9. - 10. Juli

Nicht einmal das Stier-Bier, ein echtes Urner Gebräu konnte Petrus gnädig stimmen. Vor der Wahl Gipfel oder trocken bleiben haben wir uns für die Variante trocken bleiben entschieden. Doch nun schön der Reihe nach.

Wie es sich gehört bei der Anreise in Coronazeiten sind wir bis zur Göscheneralp maskiert unterwegs. Nach gut drei Stunden gefilterter Luft riecht die Bergluft in der Göscheneralp besonders gut. Der Staudamm bildet die ideale Eingehstrecke, bevor wir dem Wanderweg zur Dammahütte folgen. Die Alpenrosen haben den Höhepunkt der Blüte bereits überschritten. Dennoch erfreut ihr Anblick unser Gemüt.

Auf der Hütte werden wir von Andri und Daniela herzlich empfangen. Sie bewarten die kleinste bewartete SAC Hütte in der ersten Saison. Coronabedingt ist die Schlafplätzezahl auf 10 begrenzt. Wir haben so die Hütte fast für uns allein. Der milde Abend erlaubt es, das Nachtessen vor der Hütte einzunehmen. Mit Blick auf die Tour vom Freitag schmecken die Ricotta-Spinat Canneloni und die Linsen besonders gut. Die frischen Brownies zum Dessert sind das Tüpfchen auf dem i. Schon das Engagement des jungen Hüttenteams ist der Besuch der Dammahütte wert.

Die Nacht geht schnell vorbei. Um vier setzen wir uns an den z'Morgentisch und dreiviertel Stunden später verlassen wir die Hütte in Richtung Gipfel. Der Blick auf den Regenradar kurz vor Abmarsch lässt am Gelingen der Tour zweifeln. Am Donnerstag sah der Wetterbericht den Start der Gewittertätigkeit für die Abendstunden vor. Nun zeigt die Radarsimulation bereits für 13 Uhr die ersten Gewitter an. Trotzdem steigen wir über den Gletscher bis kurz vor den Einstieg in den Felsgrat auf. Um acht Uhr konsultieren wir noch einmal den Regenradar. Die Situation hat sich nur leicht verändert. Die App sagt die ersten Gewitter für 13.30 Uhr an. Wir überschlagen den Zeitplan und kommen zum Schluss, dass wenn wir weitergehen uns das Gewitter zwischen Trift- und Diechterlimi erwischen wird. Regen, Blitz und Donner auf einer offenen Gletscherfläche sind ungemütlich. So entscheiden wir uns die Tour abzubrechen, obwohl der Himmel abgesehen von ein paar feinen Zirren und viel Dunst noch keinen Wetterumschlag anzeigt.

Trockenen Hauptes erreichen wir die Göscheneralp. Doch bereits am Bahnhof in Göschenen fallen die ersten Tropfen und dann schüttet es kräftig. Trocken im Zug sitzend trauert niemand dem entgangenen Gipfel nach. Dammastock - wir kommen nächstes Jahr wieder.

Mit von der Tour: Beatrice Mettler, Ursula Schlunegger-Känel, Kurt Wyss, Valentin Galliker, Fred Hedinger

Jürg Guggisberg