Tourendatenbank des SAC Oberaargau

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Sonnenscheinskitouren

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Tourenberichte, Fotos und Videos 

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Tourenberichte sind entweder in der Übersicht mit einem kleinen Icon dargestellt. Fotoapparat:oder unter Bilder und Berichte zu finden.

La Haute Route du Jura - La Givrine-Bellegarde, 27.-30. Januar

Tag 1: Col de la Givrine-La Pillarde-Mijoux-Col de la Faucille.
Um 11 Uhr starten wir bei der Bahnhaltestelle La Givrine. Im 2022 hatten wir zuletzt den Gipfel des La Dôle bestiegen, heute wollen wir mit der Sesselbahn hinauf und als Fortsetzung der Tour vom Vorjahr westwärts hinunterfahren. Nach einer Dreiviertelstunde sind wir bei der Talstation, doch die Bahn ist für Skifahrer gesperrt infolge ungünstiger Verhältnisse. Also geht's weiter der Flanke entlang, auf und ab über Weiden und Wald. Die Landesgrenze haben wir überschritten und nach einer kurzen Abfahrt erreichen wir eine Loipe. Dieser folgen wir dem Flüsschen Valserine entlang bis nach Mijoux. Die Sesselbahn zum Col de la Faucille ist noch bis halb fünf in Betrieb. Ein Aufstieg mit den Skiern ist kein Thema, das Gelände ist wild und auf der Skipiste ist Tourengängerverbot.
Oben erwartet uns eine angenehme Hotelunterkunft mit Dusche, Apero und feinem Nachtessen.
Leider hatten wir heute praktisch keine Sonne, wir hoffen jetzt, dass sich der Hochnebel bis morgen verzieht.

Tag 2: Col de la Faucille-Grand Montrond-Le Colomby de Gex-Col de Crozet-Refuge de la Loge.
Start nach dem Frühstück bei blauem Himmel und kräftiger Bise. Im Aufstieg durch den Wald in Richtung zum Grand Montrond ist die noch kein Problem. Weiter oben gelangen wir in offeneres Gelände und der Wind legt zu, die Sonne ist weg und der Hochnebel reicht über den Grat hinaus. Die Hüttenwartin von heute warnt uns per sms vor Kälte und Sturm in der Höhe, es sei oben sehr ungemütlich. Das spüren wir zunehmend selber und ergänzen unser Outfit mit einer weiteren Jackenschicht und Gesichtsmaske.
Das Gipfelfeeling auf dem Montrond hält sich in Grenzen, bewegen ist die Devise, hinunter in die nächste Senke. Und ohne abfellen, das braucht nur Zeit und Energie, zudem ist die Schneedecke dünn und bietet keinen Abfahrtsgenuss. Nach Mittag erreichen wir den höchsten Punkt von heute, den Colomby de Gex, 1'688 m. Ein grosser Eisenturm, verklebt mit Schnee und Eis, ziert den Gipfel. Es stürmt und ist bitterkalt. Wir versorgen die Felle und suchen die besten Passagen für die Abfahrt. Die dauert nur kurz, dann versuchen wir möglichst hoch zu bleiben und gleichzeitig mit leichtem Abfahren auch Distanz zurückzulegen, denn unser Ziel ist noch nicht in Sicht. Einige Erhebungen werden auf einer mehr Eis- als Schneedecke umfahren. Dänu hat aber ein gutes Gespür fürs Gelände und das Skigebiet von Crozet ist in Sichtweite. Wir queren die Piste und nach fast 5 Stunden in der Kälte unterwegs, erreichen wir das Refuge de la Loge.
Wir werden sympathisch empfangen und geniessen die einfache, aber gemütliche Hütte mit dem wärmenden Kaminofen. Nach dem Eintreffen einer französischen Gruppe ist das Refuge voll belegt. Es gibt ein währschaftes Nachtessen für alle, und nachher schlüpfen wir bald in die Schlafsäcke.

Tag 3: La Loge-Crêt de la Neige-Le Reculet-Pierre de la Lune-Le Gralet-Refuge La Poutouille.
Heute ist Königsetappe. Wir sind zuversichtlich, schon bald nach dem Abmarsch drückt die Sonne durch. Es wölbt sich stahlblauer Himmel über uns und die Bise bläst nur noch schwach. Wir steigen durch eine absolute Märchenlandschaft auf, die Bäume sind mit dicken Schnee- und Reifschichten eingepackt. Auf der Krete wird die Landschaft zunehmend wilder, der Nebel steigt zeitweise etwas an und der Wechsel mit sonnigen Abschnitten ergibt bezaubernde Stimmungen. Nach etwa 2 Stunden erreichen wir den Crêt de la Neige, den höchsten Gipfel des ganzen Juras, 1'720 m. Nach dem Gipfel folgt eine Senke und nach einem erneuten Aufstieg im Nebel sind wir auf dem nur wenig niederigeren Le Reculet mit dem grossen Eisenkreuz. Der Nebel sinkt wieder und macht einem sonnigen Panorama Platz. Wir können anschliessend abfahren und bewegen uns dem Höhenzug entlang, kleine Zwischengipfel und Felsbarrieren werden umfahren. Dann erreichen wir einen Punkt, wo anfellen wieder nötig wird, wir steigen zum 3. Gipfel von heute, dem Pierre de la Lune.
Weiter geht's zum unbewarteten Refuge Le Gralet, dem ursprünglich vorgesehenen Etappenziel. Es ist jetzt 16 Uhr. Ein Augenschein macht uns den Entscheid leicht, noch gute vier Kilometer weiterzugehen. Die Hütte wäre einigermassen ok, aber die letzten Benutzer haben nach dem Fondue weder Pfannen noch Besteck abgewaschen und leere Weinflaschen und sonstigen Abfall zurückgelassen (!).
Der Fall ist klar, wir gehen weiter bis zur Selbstversorger-Unterkunft La Poutouille, die wir nach fünf Uhr in einer zauberhaften Abendstimmung erreichen. Das Refuge ist klein, Lager, Ofen und Tisch in einem Raum und dank Solar hat's elektrisches Licht. Feuern, Schnee schmelzen und Holz spalten ist angesagt. So wird auch der Raum bald angenehm warm.
Dänu hat alle notwendigen Zutaten für ein feines Pilzrisotto mitgebracht. Auch eine Flasche eigener Solothurner Wein hat in seinem grossen Rucksack Platz gefunden. Damit wird unser Nachtessen in einfachen Verhältnissen zum Festmahl. Es werden nochmals alle verfügbaren Pfannen gefüllt zum Schnee schmelzen und in den Thermosflaschen wird ein Wasservorrat für den Morgen angelegt.
Alle freuen sich jetzt auf den warmen Schlafsack. Nur bleibt die Sorge um einen allfälligen nächtlichen Toilettengang, das WC-Hüsli befindet sich nämlich en pleine nature etwa 80 Meter vom Haus entfernt. Wer davon nicht verschont wurde, erlebte zur Belohnung einen wunderbaren Sternenhimmel.

Tag 4: La Poutouille-Col du Sac-Crêt de l'Éguillon-Menthières-Confort-Bellegarde.
Tagwache um 6 Uhr. Mit Haferbrei werden wir gestärkt für die letzte Etappe. Es ist noch fast Dämmerung und ein roter Morgenhimmel, als wir aufbrechen. Mal auf, mal ab, dazwischen steile Abrutschpassagen, unser heutiger Gipfel ist noch weit weg.
Beim Col du Sac mit dem gleichnamigen Refuge erreichen uns die Sonnenstrahlen, und der Crêt de l'Eguillon ist jetzt näher gerückt. Ein letzter steiler Aufstieg, und gegen 10 Uhr haben wir den höchsten Punkt 1'535 m erreicht. Auch hier ist die Schneedecke wie überall über der Baumgrenze abgeblasen und fast nicht fahrbar. Das Panorama geht von den Berner Alpen über den Montblanc bis weit nach Savoyen hinein. Eine Querung nach Westen und wir erreichen das Skigebiet bei der Crêt des Frasses. Jetzt können wir endgültig abfellen und fahren anschliessend über die Pisten ab. Für die Abfahrt durchs Gelände liegt zu wenig Schnee. Zudem sind die Möglichkeiten eingeschränkt, ausserhalb der Pisten ist Wildschongebiet. So erreichen wir Menthières auf ca. 1'000 m. Der Schnee nimmt ab, dank einer Langlaufloipe können wir noch ein Stück weiter fahren.
Dann ist Schluss, wir schnallen die Skier auf und steigen auf einem Wanderweg hinunter zum Dorf Confort. Die einzige Bar ist geschlossen, jetzt haben wir zuviel Zeit bis der Bus fährt. Wir hängen noch eine Dreiviertelstunde an, aber auch in Lancrans lässt man uns fast verdursten. Hier besteigen wir den Bus, der uns in wenigen Minuten zum Bahnhof Bellegarde bringt.
Nur Heidi und Dänu sind noch vom Ehrgeiz gepackt: sie verzichten und machen 25 Minuten Supplement zu Fuss, nur so sei die Juratour - welche vor sechs Jahren in Balsthal ihren Anfang nahm - richtig beendet. Die beiden haben übrigens als einzige sämtliche jährlichen Etappen zurückgelegt. Bravo!
So oder so, wir sind stolz auf jetzt rund 60 zurückgelegte Kilometer, auf 2'400 Höhenmeter Aufstieg und auf 3'100 Höhenmeter Abfahrt oder Abstieg. Die durchquerten Skigebiete sind schmale Zivilisations-Korridore. Daneben ist der Jura hier aber viel wilder und alpiner als bei uns und es kann sehr kalt und rauh sein. Das viele Auf und Ab, die Distanzen und das oft unübersichtliche Gelände sind nicht zu unterschätzen. Grosse Zonen sind Wildschon- und Naturschutzgebiete und dürfen bis auf wenige Routen nicht begangen werden.
Wir danken Dänu für die super Vorbereitung, für die Führung der Tour und für seinen genialen Routen-Spürsinn. Wir durften alle zusammen vier wunderbare Tage mit schönen und abenteuerlichen Momenten und mit toller Kameradschaft erleben.

Heidi Friedli, Ursula Schlunegger, Brigitte Wild, Martin Bellin, André Berger, Daniel Freudiger, Jürg Guggisberg.
TL: Dänu / Bilder: Guggi u.a. / Bericht: Martin

 

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