Touren Berichte Hilfe
Login
Login vergessen

KIBE+JO - Kletterlager Sewenhütte 2. August

Samstag, 2. August:

Schon lange voraus war klar, dass wir für das Jugend-Kletterlager eine Woche mit bestenfalls versöhnlichem Wetter erwarten dürfen. Daher konnten sich ja alle darauf einstellen und auch noch Kappe und Handschuhe einpacken.

Der frühe Start um viertel vor Sechs am Bahnhof Langenthal hatte zur Folge, dass normalerweise wohlklingende Stimmen ein verstummtes Dasein fristeten. Der Zug brachte uns ab Olten direkt nach Göschenen, wo nun allen klar wurde, dass wir im Aufstieg Regen zu erwarten hatten. Da wir bei der Haltestelle «Goretsmettlen» kein Bus-Häuschen erwarten konnten, nutzten wir die Gelegenheit, um noch die Regenkleider anzuziehen.

Der Buschauffeur verstand – obwohl Tessiner – keinen Spass und liess sich trotz Bambi-Öigli der Kinder erst im letzten Moment davon abbringen, all die Kinder-Tageskarten, in den zuvor im Bauch des Postautos verstauten Rucksäcken, sehen zu wollen. Mürrisch begann die Fahrt….und mürrisch war der Blick vieler Kinder beim Aussteigen aus dem Postauto direkt in den strömenden Regen.

Auf dem Parkplatz gabelten wir noch unsere zwei Leiter Michael und Guido auf. Diese beiden versuchten sich an einer «optimierten» Route zur Hütte hoch, der Rest der Gruppe nahm den Weg über Rieter unter die Füsse, wo wir nach einer guten Stunde Regen ein Niederschlagsarmes Fenster zur Pause nutzen konnten. Bis zur Hütte war es nicht mehr weit und schon waren wir wieder alle komplett: 14 Kinder und Jugendliche sowie vier Leiter.

Nach dem stark verregneten Aufstieg konnten wir am Nachmittag in den Klettersektoren«Hüttenfels» und «Edelweiss» noch etwas klettern und abseilen. Den Abschluss bildete eine Schauerzelle.

Sonntag, 3. August:

Zum Zmorge begrüsste uns Maurice, welcher am Nachtende zur Hütte wanderte und uns am Tisch als fünfter Leiter begrüsste. Er wird zwei Tage mit uns verbringen.

Eine Gruppe aus vier JO’lern und zwei Leitern bestieg den «Sewenchegel», die restlichen kletterten am Vormittag am «Paradiesli» und am Nachmittag im Sektor «Alpenrose». Auch das Abseilen würde mit einigen erneut geübt. Alle waren vom schönen Tag begeistert.

Montag, 4. August:

Eine Gruppe unternahm einen Ausflug zum «Ruderstock West-Grat», während die andere Gruppe mit einer Lektion Kompass+ Karte begann und sich mit «nur 50 Meter Sicht» (das stand so im Drehbuch) bei bestem Wetter zum Sektor «Seebach» begab. Dort fanden wir alles vor, was das Kletter-Herz erfreut: Toller Fels, verschiedene Schwierigkeiten (mit Betonung auf schwierig) im Vor- und Nachstieg, Mehrseillängen-Routen und Abseilen neben dem Wasserfall!

Abschliessend fand der preisgekrönte Tauchgang im See statt.

Die Leiter, bissen sich an diesem Abend bis zur letzten Minute vor dem Gewitter noch die Zähe an einer 7a-Route aus. Allen Widrigkeiten zum Trotz, wurde die Route von zwei starken Felskletterern mit Bravour begangen. Herzlichen Glückwunsch!

Dienstag, 5. August:

Eine Gruppe trat die lange Alpinwanderung zum «Spitzplanggenstock» an und war viel zu schnell dort oben und wieder zurück. Darum wurden mit dem Ruderboot auf dem See Expeditionen unternommen und Personen als Schiffbrüchige auf der Insel ausgesetzt.

Die zweite Gruppe bestand aus drei Seilschaften: Leiter, JO’lerinnen, KiBe. Am Alter liegt es also nicht um auf einen Gipfel zu klettern. Die beiden Jung-Seilschaften stiegen in der Route «Feensturm» alles selbst vor und die Leiter mussten nur dabei sein und den Überblick behalten. Und schon standen die sechs auf dem Gipfel des «Sewenchegel» und beobachteten von oben gespannt die Szenen auf dem See.

Mittwoch, 6. August:

Voller Tatendrang brach eine Gruppe erneut zum «Sewenchegel» auf, diesmal auf einer anderen Route. Der Rest der Gruppe beschäftigte sich noch am «Hüttenfels» und mit der Tyrolienne.

Unser Kletterleiter lies keine Gelegenheit aus, die älteren Teilnehmerinnen speziell zu fördern.

Die Kinder fassten ihre Tageserlebnisse in einem Bilderband zusammen, den es dann am «Jugend- und Familien-Jahresabschluss in der Waldhütte» zu bestaunen gibt.

Wir konnten fünf gemeinsame, wunderschöne Tage in den Urner Alpen verbringen, jeden Abend mit Spielen verbringen und den Sinn für das Zusammensein stärken. Eine unvergessliche, viel zu kurze Kletterwoche!