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Klettern Les Sommêtres

Pünktlich um 15h23 traf sich eine Schar von 8 Kindern und Jugendlichen sowie 4 Erwachsenen am Bahnhof von Le Noirmont. Die unnatürlich grosse Hitze von um die 28 °C machte auch auf einer Höhe von 1‘000 Metern den meisten zu schaffen. Nach einem ersten Aufstieg fanden wir auf der Anhöhe oberhalb dem Dorf einen Trinkwasserbrunnen. Das kühle Nass wurde reichlich ausgekostet und erbrachte die erhoffte Abkühlung.

Wenn man sich als JO den Grat der Sommêtres vornimmt, müssen zuerst alle mit dem bevorstehenden Kletterstil vertraut gemacht werden. Aus diesem Grund nahmen wir uns vor, den letzten Aufschwung mit Halbseilen zu klettern. Zuerst ging es entlang eines improvisierten Klettersteiges in die Scharte hoch. So konnten sich alle mit den ausgesetzten Verhältnissen vertraut machen.

In der Scharte wurde angeseilt und wenig erstaunlich festgestellt, dass die Seilschaften relativ gross wurden und die Leiter ihre Nachsteigenden mittels „Weichen“ nachsichern und so den Aufstieg bewältigen würden.

Das nachfolgende Gipfelerlebnis löste bei allen eine riesige Genugtuung aus. Die grossartige Aussicht über das Tal des Doubs überwältigte alle. Wegen des späten Einstiegs war die Zeit schon fortgeschritten. Ebenfalls dröhnte es – obwohl theoretisch nicht vorgesehen – aus einer mächtigen Gewitterwolke über dem Mont-Soleil. Dies veranlasste uns, den Rückweg anzutreten.

Anfänglich wollten wir in der Cabane des Sommêtres übernachten. Schlafplätze für die kleine Hütte lassen sich nicht reservieren, Platz für uns hätte es aber reichlich gehabt. Dennoch entschlossen wir uns gegen diese Variante, da die Bewegungsfreiheit für die Kinder doch relativ klein gewesen wäre. So zogen wir an der Hütte vorbei.

Ab dem Bahnhof Le Noirmont war es nicht mehr weit bis zum bereits eingerichteten Zeltlager auf dem Camping „Les Creux-des-Biches“. Dort wurde auf dem Holzfeuer das Znacht zubereitet und kurz vor dem Sonnenuntergang waren alle verpflegt.

Am Samstag starteten wir früh und konnten um 8h30 am Bahnhof noch den später angereisten Ruben begrüssen. Gemeinsam stiegen wir dem Gratfuss entlang ab bis zur untersten Scharte. Dort wurde im Aufstieg zur Scharte erneut das Klettern und Sichern mit Halbseilen (an Bäumen) geübt. In drei Seilschaften beabsichtigten wir, die nachfolgenden drei Aufschwünge zu überklettern

Anfänglich standen wir vor den schwierigsten Kletterstellen des ganzen Tages, eine rund 20 Meter hohe Verschneidung führte hoch zum Grat und forderte alle stark. Die Kletterei war sehr abwechslungsreich und bot alles, was eine Grattour bieten kann: Interessante Kletterstellen, Sichern um Bäume und Felszacken, abklettern, Gehen am halblangen Seil, Abseilen, Stägeren über Felsstufen sowie den richtigen Weg finden.

Etwas früher als am Vortag waren wir zwar zurück auf dem Camping, die Tour hat aber dennoch viel Zeit in Anspruch genommen. Zum Znacht gab es ein feines Pilzrisotto aus dem Feuertopf und danach den wohlverdienten Geburtstags-Kuchen.

Bereits in der Nacht gab es erste schwache Niederschläge, welche sich bis zum Zmorge durchzogen. Obwohl der Wetterbericht für die Mittagsstunden Sonnenschein versprach, wollten wir nicht riskieren, ins prognostizierte, schwere Gewitter zu geraten. Die vergangenen zwei Tage hatten allen genügend Energie abgefordert und so entschieden wir uns, anstelle des direkten Nachhauseweges einen Besuch in der Schoggi-Fabrik von Camille-Bloch einzubauen. Die Ausstellung ist kulturell wie kulinarisch sehr spannend gestaltet.

Für alle Beteiligten war das Wochenende eine grosse Bereicherung und alle haben Einblicke in eine andere Dimension des Bergsteigens erhalten. Auch das Leben auf dem Campingplatz hat den Zusammenhalt sowie die Gruppendynamik weiter vertieft.