Als Ofenloch wird das von mächtigen Nagelfluhwänden umgebene Quellgebiet des Necker bezeichnet. Unsere Frühlingswanderung führte uns vom obertoggenburgischen Ennetbühl steil hoch nach Feissenboden und dann über die Chlosteralp auf den Hinterfallenkopf. Die Berge in der Umgebung hüllten sich alle etwas in Wolken. Kurz nach dem Hinterfallenkopf beginnt der eigentliche Ofenlochweg. Entlang der hohen Nagelfluhwände, durch Tobel und Chrachen, einmal auch hinter einem Wasserfall durch, wanderten wir Richtung Schwägalp. Dort, im 2015 neu eröffneten Wellnesshotel, entspannten wir unsere müden Glieder in Whirlpool, Sauna und Dampfbad. Das Frühstück kann auch auf dem Säntis eingenommen werden. Das liessen sich einige natürlich nicht entgehen und fuhren mit der ersten Berbahn auf den 2500m hohen Hausberg des Alpsteinmassivs. Die nach wie vor recht feuchte Luft sorgte allerdings schon frühmorgens für eine etwas eingeschränkte Sicht.
Eigentlich wollten wir ja am zweiten Tag auf den Säntis wandern. Aber nachdem am letzten Wochenende neun Personen mit dem Helikopter aus dem noch schneebedeckten Wanderweg evakuiert werden mussten, habe ich mich für eine Programmänderung entschieden. Nach dem Frühstück führte uns darum die Wanderung über den Chrätzerenpass und der Alp Spicher entlang auf die Hochalp. Die Blumenpracht des Bergführlings, unter anderem zahlreiches Knabenkraut, beleitete uns auf unserer Wanderung. Und sogar die Churfirsten, bisher auch vornehm bedeckt, zeigten sich plötzlich am Horizont. Von der Hochalp ging es nur noch abwärts und so erreichten wir nach zwei weiteren Stunden durch Wald und Flur den Bahnhof von Urnäsch, wo wir uns mit einer Glace aus der Gelateria belohnten. Danke an alle fürs Mitkommen.
Text: Samuel
Bilder: Annelies und Samuel
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