La Haute Route du Jura Balsthal-Tavannes
Die Tour war eigentlich als Skitour ausgeschrieben, aber wegen Schneemangel verursacht vom milden Wetter, wurde sie zur Schneeschuhtour umgewandelt. Am Samstagmorgen früh beim Treffpunkt in Balsthal wurde sogar gewitzelt, dass die Schneeschuhe vielleicht gar nicht nötig sind. Später am Morgen kurz vor dem Hällchöpfli merkten dann alle, dass das Wandern mit Schneeschuhen doch weniger anstrengend und sicherer ist. Die lockere Nebeldecke hatten wir bereits bei der Schwengimatt durchbrochen und so genossen wir die Morgensonne auf dem Hällchöpfli. Unser Tourenleiter Daniel Freudiger hatte eine erste Überraschung für uns. Er zog einen Dreikönigskuchen, der extra von Ehefrau Sabrina gebacken wurde, aus seinem Rucksack und alle erhielten ein Stück davon. Danke Sabrina fürs Backen! Die Frage war nun, wer von uns den König gezogen hatte. Schon früh merkte ich etwas festes zwischen meinen Fingern, aber ich verriet nichts und beobachtete die Anderen, wie sie ihr Stück zerlegten und den König suchten und fragend in die Runde schauten. Glücklicherweise hatte Dänu keine Krone dabei, so konnte ich ohne Krone und unauffällig weiter wandern. Dank den Schneeschuhen war der steile Abstieg zur Hinteregg keine grosse Sache. Wir folgten dem Wanderweg bis zum Hochchrüz, wo wir eine Mittagspause einlegten. Von dort ging es weiter bis zum Bödeli beim Balmberg, wo wir entschieden zur Röti aufzusteigen. Beim letzten steilen Anstieg bevor man oben ankommt, mussten wir die Schneeschuhe ausziehen. Es war zu steil. Glücklicherweise war schon vor uns jemand unterwegs und hatte gute Tritte hinterlassen. Während dem Aufstieg fluchten die Einen und die Anderen nahmen es eher mit Humor, aber schlussendlich haben wir es alle bis oben zur Röti geschafft. Simon, der nach mir hochstieg, gehörte wohl eher zu den Fluchenden, da ich ihm viele wichtige Tritte mit meinem Gewicht zerstörte. Das Absinken in den Schnee war nicht das Problem, die nasse Schneekonsistenz war das Problem. Bei jedem Absinken spürte man wie die Hosenbeine immer nasser werden. Simon hatte, oben angekommen, ziemlich nasse Hosenbeine. Aber spätestens als uns Dänu zum zweiten Mal mit einem kleinen Apéro überraschte, waren die bisherigen Strapazen vergessen. Weiter ging es bis zum Hinter Weissenstein, wo der König für die Gruppe entschied die Hasenmatt auszulassen und gemütlich die letzten Sonnenstrahlen auf der Terasse bei einem Bier zu geniessen, bevor es zu unserem Tagesziel Althüsli weiter ging. Unser Nachtlager wurde spontan in der Wohnung der Wirtenfamilie eingerichtet, da das stürmische Wetter die Baracke mit dem Massenlager beschädigte. Am nächsten Tag stiegen wir in zügigem Tempo, mit ohrenbetäubenden Knirschen der Schneeschuhe im angefrorenen Schnee, zur Stallflue hoch, weiter zum Obergrenchenberg und zum Restaurant Pré Richard, wo wir einen ersten Halt einlegten. Von dort ging es weiter zu den Montagne de Sorvilier mit einem Mittagshalt in der Nähe von Pré Ménori, dann vorbei an der SAC Hütte La Rochette weiter zu Montoz und von dort schliesslich runter nach Tavannes zum Endpunkt unserer Tour. Alle spürten die Anstrengungen der Tour und wir mussten über die Aussage vom Wirt vom Althüsli „Vor Stallflue geits numeno abe.“ schmunzeln. Dänu, vielen Dank für die Organisation. Wer weiss, vielleicht wird nächstes Jahr die Fortsetzung als Skitour durchgeführt...
Autor: Sandro Spuri
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