Ich gehöre nicht zur Bikergilde. Das wird mir schon vor dem Start in La Chaux-de-Fonds bewusst. Die Pneus sind nicht genug aufgepumpt und die Übersetzung sabotiert meine Schaltversuche. Die echten Biker unserer Gruppe beweisen ihre Professionalität und helfen mir in den Sattel. Und so kann auch ich in meist respektvollem Abstand zur Spitzengruppe die sehr abwechslungsreiche Fahrt über die Jurahöhen des Communal und Sommartel geniessen. Wie schön sind doch diese tannenbestandenen Juraweiden! In La Brévine rasten wir neben der Tafel, die den Kälterekord von -41.8 Grad Celsius, gemessen am 12. Januar 1987, anzeigt. Wir wären froh, heute an diesem schwülheissen Sommertag ein wenig von jener Kälte spüren zu können. Erfrischend immerhin das Bad im Lac de Taillères. Das kleine Strässchen windet sich durch Weiden und Wald in immer neuen Steigungen auf die Höhen. Nur zu rasch endet die sausende Abfahrt in Les Verrières. Wie bestellt ist eben Markt. Wir verbessern dessen Bilanz. Die Abfahrt das Val de Travers hinaus ist erneut abwechslungsreich und besonders reizvoll entlang der Areuse. Kurz vor dem Ausgang der Gorges de l’Areuse sind wir in richtigem Bikegelände, Tragen inklusive. Über dem Creux du Van türmen sich schwarze Wolken. Erster Donner rollt. Wenige Minuten nach Ankunft in Bôle klatschen erste dicke Tropfen. Viktor hat die Fahrt minutiös und perfekt vorbereitet und im Gegenwind über 85 Kilometer geführt. Danke! Martha, Heidi, Peter und der Schreibende genossen nicht nur den Windschatten. Christoph (der nun eine Mitgliedschaft in der Bikergilde erwägt)
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