Sonntag, 14. Februar. Erst in der RhB von Chur nach Thusis kann ich alle irgendwo im Zug begrüssen, so viele Leute sind unterwegs. Das Postauto führt uns von Zillis hinauf auf den Schamserberg. Schon jetzt lernen wir so die verschiedenen Dörfer und Siedlungen kennen. Endstation ist Wergenstein, etwa 40 Meter von unserer Unterkunft im Hotel Capricorns entfernt. Es ist eine einfache und sympathische Unterkunft, die auch das Zentrum des Naturparks Beverin und ein kleines, instruktives Museum über das Tal und die Capricorns birgt. Am Nachmittag steigen wir über die die Alp Dumagns auf. Eine Wintersonne scheint durch Wolkenschleier. Eine Gruppe steigt gegen die Alp Tumpriv weiter, die andere fährt ab. Am Abend haben und brauchen wir sehr viel Zeit, um die ausgezeichnete Küche zu geniessen.
Montag, 15. Februar. Wolken, Nebel, kurze Sonnenfenster. Paul ist grippig und muss uns leider verlassen. Das Postauto 08.33 führt uns nach Lohn hinüber. Wir ziehen unsere Spur über offenes Gelände und durch Lärchen- und Tannen hinauf zum Rappachopf 2197m. Wir definieren unsern Nebelgipfel. Die Abfahrt ist nur kurz ruppig, dann im Pulverschnee trotz diffusem Licht ein Vernügen.
Mich freuts, dass alle bereit sind, die Felle erneut aufzuziehen und noch zum Zwölfihorn 2292 m hinaufzusteigen. Auch hier erklären wir den Grat zum Ziel. Immerhin erblicken wir in der Tiefe den Heinzenberg. Wieder kurven wir bis weit hinab durch Pulverschnee.
Dienstag, 16. Februar. Wolken, Nebel, etwas Neuschnee. Annette und Ruedi kommen in St. Martin in Zillis in den Genuss einer speziellen Präsentation der berühmten Deckenbilder und geniessen im Hotel Fravi den Kaffee. Wir andern fahren mit dem Postauto nach Mathon. Zuerst ruppig und steil, durch den Wald, dann flacher ziehen wir unsere Spur über das Maiensäss von Dros gegen das Parpeinahorn 2602 m. Nur kurz ist der Piz Beverin in der Sonne zu sehen, immer wieder stecken wir im Nebel und müssen uns orientieren. Nach einem Steilhang führt ein leicht besonnter Schneegrat zum Gipfelsteinmann hinauf. So lieben wir es. Die Sicht bei der Abfahrt ist oft schlecht, Michu führt aber souverän. Eine Gruppe rauscht den Schlittelweg hinab, die andern suchen die ruppige Herausforderung gerade hinab. Im Gasthaus von Mathon warten wir auf unser Postauto zurück nach Wergenstein.
Mittwoch, 17. Februar. Trotz besserer Prognose diesig, hohe Wolken, Sonne bei der Abfahrt. Mein linkes Knie streikt, so möchte ich nicht Treibanker spielen. Auch ich besuche Zillis und Andeer und frische auf der Fahrt nach Juf alte Erinnerungen auf. Ich mache lediglich den Gruppencheck und verfolge die Gruppen Michu und Ruedi, wie sich gegen den Beverin ansteigen. Sie werden über steiles Gelände die Lücke 2826 im SW-Grat des Beverins erreichen. Bei diesen Verhältnissen ist dies sicher skifahrerisch eine gute Idee. Die Abfahrt im Pulverschnee finden alle gut.
Donnerstag, 18. Februar. Endlich blauer Himmel, Sonne. Wir steigen wieder hinauf zur Alp Tumpriv. Michu, Peter, Kurt ,Hugo und Andreas ziehen zum Carnusapass und weiter zum Runal 2706 m hinauf, Ruedi legt für Annette und mich eine feine Spur zum Tguma 2401 m hinauf. Die Abfahrt ist rauschhaft über meist unverspurte Hänge. 12.53 führt uns das Postauto hinab nach Zillis,der ersten von vielen Umsteigstationen heute auf dem Weg nach Hause. Die Gruppe Runal folgt später.
Teilnehmer:
Hugo Albisser
Christoph Blum
Daniel Bürgi
Gottfried Gabi
Vreni Gehriger
Peter Haas
Paul Hubacher
Annette und Ruedi Ramsier
Michael Trieb
Kurt Wyss
Andreas Zimmermann
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