Ein anstrengender Aufstieg mit einem spektakulären Abstieg!
Klettersteige sind nicht gerade mein Kerngeschäft, aber zwisc …weiterlesen
Ein anstrengender Aufstieg mit einem spektakulären Abstieg!
Klettersteige sind nicht gerade mein Kerngeschäft, aber zwischendurch – wieso nicht? So treffen wir uns am Freitagmorgen bereits um 06.18h am Bahnhof in Langenthal. René Wyss, Paul Hubacher, Heidi Altermatt und Erich Altermatt machen sich gemeinsam auf den Weg nach Bern, wo unser Tourenleiter Martin Bellin zu uns stösst. Weiter geht’s nach Visp und mit dem Postauto nach Ausserberg.
So gegen 08.30h beginnt dann unsere Tour. Mit gutem Schritt schreiten wir bergan ins Baltschiedertal. Das Wetter hält nicht, was der Bericht versprochen hat. Anstelle von strahlendem Sonnenschein bedecken Wolken den Himmel. Dies kommt uns aber gerade recht, bringt uns doch der Aufstieg genügend zum Schwitzen. Wir wählen den spektakuläreren Weg der alten Suone entlang. In atemberaubender Höhe, teils an senkrecht abfallenden Felsen vorbei, schlängelt sich die der Weg dem Berg entlang. Nach ungefähr 1½ Stunden verlassen wir den Wanderweg und steigen rund 300 Höhemeter steil zum Klettersteig hoch. Nachdem wir Gstältli, Klettersteigset, Handschuhe und Helm montiert haben geht’s los. Der Einstieg geht senkrecht die Wand hoch. Griff um Griff geht’s der Felswand entlang. Die Route ist gut gesichert und entsprechend sicher machbar. Technisch erweist sich der Steig nicht als besonders schwierig, die Länge verlangt konditionell aber einiges ab. Rund 1'500 Höhenmeter, davon fast 700 im Klettersteig müssen bewältigt werden. Gegen 14h erreichen wir den Ausstieg. Gut gelaunt, mit müden Beinen und grossem Durst, steigen wir zur Wiwannihütte ab. Die Gastfreundschaft und die Kochkunst sind vorbildlich. Nach einem Besuch von einigen jungen Steinböcken legen wir uns zur Ruhe und geniessen die Hüttennacht.
Am zweiten Tag ist «nur» der Abstieg geplant. Der Himmel hat sich gelichtet und strahlender Sonnenschein begrüsst uns. Martin hat aber etwas besonders für uns vorgesehen. Zuerst steigen wir den normalen Hüttenweg Richtung Ausserberg ab und biegen Richtung Trosiboden ab. Beim Trosiboden steigen wir scharf rechts ins Bietschtal runter. Abschüssiges Gelände im Wald wechselt sich mit steilen Rinnen im Fels. An den vorhanden Bohrhaken sichern wir uns und queren so die Felswand bis wir die Nasenlöcher erreichen.
Die Nasenlöcher sind nicht nur Nasenwasser! Aus zwei nebeneinanderliegenden Höhlen fliesst das Wasser sprudelnd Richtung Tal. Nun werden wir zu «Nasengrüblern». Durch das linke Loch kann man einsteigen und eine enge Höhle hochsteigen. Die einen machen sich klein und kraxeln trocken durch die Nasenhöhle, die anderen nehmen nasse Hosen und Füsse in Kauf und steigen durch das Wasser hoch. Nach einigen Minuten in der dunklen Höhle erreicht man einen kleinen See und kann durch das Ohr wieder aussteigen. Ein besonders Erlebnis, welches uns allen viel Spass bereitet hat.
Frohen Mutes nehmen wir die letzte Etappe in Angriff. Nach einem steilen Abstieg von den Nasenlöchern erreichen wir den Wanderweg. Diesem folgen wir das Tal hinaus zur Lötschberg-Südrampe. Dieser folgen wir die letzte Stunde und erreichen Ausserberg gerade rechtzeitig um uns vor der Rückfahrt im Restaurant zu stärken. Ein herzliches Dankeschön an unseren Tourenleiter Martin Bellin, welcher diese abwechslungsreiche, anspruchsvolle Tour organisiert hat. Klettersteig, Felsquerung und Nasenlöcher werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Erich Altermatt.
Bilder Erich Altermatt, Paul Hubacher, René Wyss.
⇐