Montag - Hinfahrt und Rundwanderung als Einlauftour
Fahrt via Kandersteg-Lötschberg-Simplon nach Valdo im Val Formazza (Pomatt). Nach dem Zimmerbezug und einer Stärkung heisst's weiter. Wir fahren ins obere Formazzatal, steigen zum Furculti hoch, umrunden den Lago di Morasco und gelangen über die alte Walsersiedlung Riale/Cherbächi zurück zum Ausgangspunkt.
Dienstag - Königsetappe Bocchetta del Gallo 2498 m
Wir nutzen den Prachtstag und schaffen mit dem Seggiovia bequem die ersten fünfhundert Höhenmeter zum Sagersboden. Dem Hüttenweg folgend erreichen wir kurz unterhalb dem Rifugio Vannino die Abzweigung zur Bocchetta del Gallo. Von nun an "geit's richtig obsi". Die Gämsen betrachten uns als Eindringlinge und begrüssen uns mit Fauchen. Nach einem kurzen Stück auf einem flachen Zwischenboden heisst's nochmals hochsteigen zum Passübergang. Der ruppige Abstieg, anfangs über grobe Blöcke später im rutschigen Geröll, forderte die Fussgelenke und die Oberschenkel. Die stärkende Pause oberhalb des Cascata del Toce haben wir wahrlich verdient.
Mittwoch - auf alten Walserpfaden zu Walsersiedlungen Puneiga-Saley
In der Nacht hörten wir die Regentropfen und entsprechend grau präsentierte sich der Himmel am Morgen. Das richtige Wetter um im steilen Bergwald eine mystische Stimmung zu verbreiten. Bald hellte es auf und wir konnten im Gegenhang unser Ziel "Salecchio superiore / Saley am obru Bärg" erkennen. Dieses erreichen wir über einen Aufstieg ab der Alpe Vova. In dieser schön renovierten Siedlung und dem tiefer liegenden "Salecchio inferiore / Saley uf em undru Bärg" lebten noch vor hundert Jahren zusammen fast 100 Menschen 600 m über dem Talboden in Abgeschiedenheit mit eigener Schule und einem eigenen Pfarrer. Heute sind es nur noch Weekendhäuser, geschmückt mit prächtigen Geranien und gepflegten Gärten. Passend zum "Walsertag" lauschten wir am Abend den Worten der Dichterin Anna Maria Baccher die uns im schönsten "Walser-Ditsch" einiges über die Sprache und das frühere Leben im Pomatt, ihrer Heimat, erzählte und zum Abschluss zwei ihrer Gedichte vorlas.
Donnerstag - Panoramawanderung auf dem Grenzkamm Val Divedro/Devero
Nach einer längeren Anfahrt das Val Antigorio hinunter nach Baceno und danach hinauf Richtung Foppiano entsteigen wir auf knapp 1200 m den Fahrzeugen. In einer Traverse im steilen Bergwald erreichen wir mässig ansteigend einen ersten Aussichtspunkt mit einem prächtigen Ausblick talaufwärts Richtung Formazza/Basodino, linkerhand Richtung Alpe Devero und rechts den östlichen Gebirgskamm des Val Antigorio. Kurz darauf werden wir auf der Alpe Cheggio von zwei Eseln begrüsst. Nach einem happigen Aufstieg zur Aussichtsterrasse der Alpe Genuina können wir die wunderbare Aussicht geniessen. Die prächtige Sicht zum Monte Leone, dem Fletsch- und Lagginhorn und der Tieblick ins Val Divedro mit Varzo und bis hinauf nach Gondo belohnte uns für die Mühen. Auf dem aussichtsreichen Gratrücken wandern wir weiter zum Passo Colmine und steigen nach Foppano ab.
Freitag - Kulturweg im mittleren Antioriotal zum Abschluss
Die Heimfahrt unterbrechen wir in Premia für die im Führer als besonderes Naturerlebnis angepriesene Durchquerung der "Orridi". Beeindruckend die monumentalen Felsformationen, die tiefen Schluchten und die begehbaren eiszeitlichen Gletschertöpfe.
Dank
Ich danke --- den stets gut gelaunten Teilnehmenden, die auch in den happigsten Auf- und Abstiegen nie ihre gute Laune verloren haben, --- den beiden Chauffeuren, Toni mit dem Kleinbus und Bernd mit seinem PW, die mit uns auch durch die engsten Bergstrassen sicher kurvten, --- Hans König für die tollen Bilder und, last but not least, --- Petrus für das ideale Wanderwetter CS
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