Endlich!! Beim dritten Versuch diese Alpinwanderung im Wallis umzusetzen konnten sich acht erwartungsvolle TeilnehmerInnen (inkl. TL) mit besten Wetterprognosen ausgerüstet auf das „Kommende“ einstimmen.
Spannend wurde es bereits bei der Anreise auf die Crèt du Midi (2`341m). Anstelle der inzwischen abgebrochenen Luftseilbahn mussten wir ab Vercorin (ob Sierre) mit einem 4x4-Alpentaxi die rund 900m Höhendifferenz auf einer „Baustrasse“ überwinden. Grüsse an die Wirbelsäule!
Leider beeinträchtigten einzelne hartnäckige Nebelschwaden die volle Rundsicht auf die Walliser- und Berneralpen. Nach einer wohlverdienten Stärkung aus dem Rucksack mahnte die vorgerückte Zeit zum Aufbruch in das unbekannte und unter Naturschutz stehende Val Réchy welches mit diversen Suonen als wichtiger Wasserlieferant gilt. Der in fünf Terassen gegliederte Talkessel bietet im Aufstieg zur Cab. des Becs de Bosson 2`985m viele Wasserläufe, interessante Feuchtgebiete, Mohrlandschaften und seltene geologische Strukturen in prächtigen Farbtönen. Lediglich zwei uralte aus Stein gebaute Ställe unterbrachen die einmalige Landschaft! (ähnlich Greinaebene) Ein Fussbad am Lac de Louche brachte Entspannung für den bevorstehenden relativ steilen Aufstieg zum Col de Tsavolire zur freistehenden Unterkunft mit 280 Grad Rundsicht auf die Walliser Hochalpen. Ein schöner Anbau wird die Leistungsfähigkeit der Hütte ab Dezember 2012 um einiges erhöhen. (Toilette/Wasserversorgung usw.)
Ein gutes Nachtessen mit feinem Wein rundete den ereignisreichen Tag ab.
(6 Std. inkl. Pausen / + 850m)
Der zweite Tag wurde mit einem Sonnenaufgang und einem Panorama der oberen Klasse eröffnet. Vom Aig. du Midi und Mont-Blanc im Westen bis zur Mischabel-Gruppe im Osten waren alle grossen Namen mit morgentlichen Farbtönen bestrahlt.
Frohlockend gingen wir das heutige Ziel die Cab. de Moiry 2`825m an. Die Wanderung führte uns über den Pas de Lona zum Lac de Lona über das Basset de Lona zum Höhenweg 2500 oberhalb des Lac de Moiry. Die Farbe erinnerte uns eher an die Karibik als an einen hoch gelegenen Stausee!!
Erneut ein Panorama vom Feinsten! Vom Lac de Bayenne gings dann über den gut angelegten Hüttenweg und hoch über dem Gletscher zur Cab. de Moiry. Dieser Neubau ist ohne zu übertreiben ein Bijou! (siehe Bilder)
Auch hier wurden wir bestens bedient! (7 Std. +800 / -800)
Der dritte Tag begann ähnlich dem Vortag. Beste Voraussetzungen um die Zusatzschlaufe auf den Col du Pigne 3`142m zu wagen. Welch eindrückliche Szenerie! Der Aufstieg in ruppigem Gelände mit kurzem Schnee- bzw. Gletscherkontakt bewältigten alle Teilnehmer inkl. Gast mit Bravour. Eine Supergruppe mit Biss! Der Abstieg zum Lac de Moiry wurde mit einem verdienten Mittagshalt in der Cab. de Moiry (Materialbiwak) unterbrochen. Abschliessend erfrischte das eiskalte Gletscherwasser bei der Ueberquerung des Bergbaches La Gouga die müden Füsse einiger TeilnehmerInnen. (4.5 Std. +300 / -800)
Die Fahrt im total überfüllten Postauto nach Grimentz versetzte uns sehr rasch wieder in die „Zivilisation“! Zum Abschluss waren wir für 1 1/2 Stunden Gast im blumenreichen Grimentz.
Vielen Dank für die schönen und harmonischen Tage im Wallis! Ein besonderes Kompliment an die TeilnehmerInnen!
Häbets guet! Robert Gasser (TL)
⇐