Beim dritten Anlauf klappt es endlich. Zweimal musste die Tour wegen schlechten Wetterbedingungen verschoben werden. Am 13. September scheint den ganzen Tag die Sonne über der Zentralschweiz – ideal für Besteigung des höchsten Nidwaldners.
Die Gondelbahn bringt uns von Engelberg nach Trübsee. Über den Laubgrat wandern wir dem Tagesziel zu. 1200 m Höhendifferenz liegen vor uns. Schnell gewinnen wir an Höhe. Dazwischen lassen wir den Blick über das Skigebiet von Engelberg und das gegenüberliegende Brunnigebiet schweifen. Der gut ausgebaute Wanderweg lässt dies ohne Stolpergefahr zu. Bei der Talstation des obersten Gletscherskilifts betreten wird den Gletscher. Dieser ist auf ca 80 m Breite mit einem Flies abgedeckt. So kommen wir ohne Steigeisen, die wir nicht mitgenommen haben gut voran. Doch dort wo es steil wird, haben die Mitarbeiter der Titlisbahnen die Folien in der vorangehenden Woche bereits zurückgebaut, was von unten nicht klar sichtbar war. So stehen wir ohne Steigeisen vor ca. 100 m Blankeis. Weiter oben ist der Gletscher flacher und wieder abgedeckt. Aber ohne Steigeisen gibts kein sicheres Durchkommen. Da hilft nur eine Umgehungslösung. Wir steigen über den Aufstiegsweg ab und queren rüber zur Station Stand. Die Rotairgondel bringt uns auf den kleinen Titlis. Nun können wir mühelos im Firnschnee den Spuren von Pistenbullys zum Einstieg des Kletterteigs folgen. Dieser ist im unteren Teil exponiert und verläuft durch brüchiges Gestein. Stifte und Klammern als Tritte fehlen gänzlich. Die Abstände zwischen den Drahtseilfixierungen sind recht gross. Wir kommen aber gut vorwärts und stehen kurz nach zwei Uhr auf dem höchsten Nidwaldner. Auf dem Anmarschweg geht es nach kurzer Gipfelrast zurück zur Bergstation der Rotair. Kabinen- und Gondelbahn bringen uns knieschonend retour nach Engelberg. In den Betriebsgebäuden der Bahnen ist es angenehm ruhig. Weit und breit sind keine Inder oder Asiaten zu sehen. Diese Situation dürfte den Bahnverantwortlichen wenig Freude bereiten.
Mit dem Rotstöckli können wir den 20. Gipfel der 25 Punkte zählenden Liste der Top 25 Ziele abhaken. Eine schöne Bilanz für das durch Covid-19 geprägte 2020.
Teilnehmer: Mani, David (erste SAC Tour!) und Guggi
Fotos: Guggi
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