Bei Traversierungen lernt man den Schweizer ÖV einmal mehr schätzen. Das Postauto bringt uns am Donnerstag Mittag aufs Grimsel Hospitz. Der Hüttenweg in die Lauteraarhütte entlang dem Stausee und durch die Moränenlandschaft des Lauteraargletschers ist sehr abwechslungsreich. Wir neun Oberaargauer gehören zu den ersten Gästen der Hüttensaison 2018. Stefan ist erst seit dem letzen Wochenende auf der Hütte, wie übriens auch die Hüttenwartinnen von Gauli- und Dossenhütte. Die Edelweissgüezi als Beilage zum Hüttenkafi sind einfach “obenuse”.
Am Freitag steigen wir bei prächtigem Sommerwetter zum Fuss des Rothorns auf und queren anschliessend westwärts zum Hubelhorn. Die Schneeoberfläche ist unglaublich zerfurcht und voller knietiefer Schmelzlöcher. Regen und Saharastaub haben die Oberfläche stark modelliert. Um die Leitern am Hubeljoch zu erreichen, müssen wir uns an einem Seil hochangeln. Eindeutig die Schlüsselstelle der Tour. Auch an dieser Stelle ist der Gletscherschwund sichtbar. Die Leitern müssen unten angesetzt werden, damit der Übergang für Hüttentrekker machbar bleibt. Beim Abstieg zur Gaulihütte kommen wir an den Überresten der im Jahr 1946 auf dem Gletscher aufgeschlagenen Dakota vorbei. Das Denkmal mit dem Propeller bietet sich als Fotosujet ideal an.
Zwei Personen entscheiden auf das Renfenhorn zu verzichten und von der Gaulihütte ins Urbachtal abzusteigen. Der Rest besteigt am Freitag erneut bei schönstem Wetter das Renfenhorn und quer rüber zur Dossenhütte. Die unebene Schneeoberfläche macht das Vorwärtskommen mühsam, so dass wir etwas mehr Zeit benötigen als kalkuliert. Der Abstieg zur Dossenhütte ist noch gut eingeschneit, so dass einstweilen noch nicht auf den Grat ausgewichen werden muss.
Während drei Personen inklusive Schreiberling noch gleichentags nach Rosenlaui absteigen übernachten fünf Personen bei Cyrille und nehmen den kniebelastenden Abstieg erst am Sonntag unter die Füsse.
Es hat gfägt mit euch unterwegs zu sein.
Jürg
Bilder: Samuel, Verena, Valentin, Brigitte, Jürg
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